Alpinausbilder Lawinenmodul
Das neue Modulsystem der Bergrettungsausbildung feierte am Wochenende 26.-27. Februar 2022 mit dem Lawinenmodul für Alpinausbilder/innen einen erfolgreichen Auftakt.
Die Initiatorin Dana Sohler (Ortsstelle Hohenems) konnte zusammen mit Herbert Strolz (Ortsstelle Schoppernau) und den sechs Instruktoren Fabian Rüdisser (Ortsstelle Hohenems), Martin Manser (Ortsstelle Schoppernau), Johannes Stoiser (Ortsstelle Vandans), Martin Meusburger (Ortsstelle Bezau), Simon Schairer (Ortsstelle Mittelberg) und Daniel Tschol (Ortsstelle Bludenz) eine außerordentlich interessante Ausbildung auf die Beine stellen.
Um auf den neuesten Stand der internationalen Lawinenrettung zu kommen, wurde der Schweizer Lawinenspezialist Manuel Genswein eingeladen, seine durch empirische Aufzeichnungen fundierten Kenntnisse an Alpinausbilder/innen aus ganz Vorarlberg weiterzugeben und in praktischen Übungen zu testen.
In den zwei Tagen gab es jeweils zweieinhalb Stunden am Vormittag eine Theorieeinheit im Bergrettungsheim der Ortsstelle Schoppernau und im Anschluss einen vier Stationen umfassenden praktischen Workshop neben der Mittelstation der Bergbahn am Diedamskopf, in dem das Gelernte ausprobiert werden konnte. Es wurden verschiedenste Methoden vorgestellt, die einzelnen Phasen der Lawinenrettung zu optimieren, wobei sowohl Aspekte der Kameraden- als auch der organisierten Rettung zum Zuge kamen.
In den praktischen Workshops wurden dann einige der Elemente aufgegriffen und geübt. Am ersten Tag waren die Stationen wie folgt:
- An einer Station wurde trainiert, wie mit einer begrenzten Anzahl an Schaufelnden, der größt- und bestmögliche Bereich zur Ersthilfe der Verschütteten freigegraben werden kann.
- An einer weiteren wurde die LVS-Suche mit mehreren Verschütteten und die zugehörigen Funktionen auf verschiedenen Geräten durchprobiert.
- Eine weitere Station konzentrierte sich auf die Suche mit einem Recco-Gerät, das auch Signale von Kleidungsstücken, die mit Recco-Reflektoren ausgestattet sind, akustisch wiedergeben kann. Am ersten Tag wurde trainiert, wie die Suche mit einem einzelnen zu suchenden Reflektor funktioniert.
- In der letzten Station des ersten Tages wurde die Gruppencheck-Funktion des LVS und der korrekte Umgang damit getestet.
Am zweiten Tag kamen weitere Elemente hinzu, andere wurden vertieft.
- Bei der ersten Station drehte sich alles um die Ersthilfe Verschütteter in verschiedenen Verletzungs- und Bewusstseinsstadien mit Hilfe der ICAR-Checkliste und mit Unterstützung durch Dr. Klaus Linzmeier, der seine Erfahrung in der Behandlung Lawinenverschütteter an die Teilnehmer weitergab.
- Die zweite Station vertiefte die Mehrfachverschüttetensuche unter Einfluss von Störfaktoren.
- Die dritte Station vertiefte die Suche mit dem Recco-Gerät, indem sie auf mehrere, zu suchende Reflektoren ausgeweitet wurde.
- In der letzten Station wurde eine zeitoptimierende Form der Sondierkette, das Slalomsondieren, auf ihre Tauglichkeit geprüft.
Damit ging ein lehrreiches und anstrengendes Wochenende zur Neige, das nach der Nachbesprechung beim Essen an der Mittelstation beendet wurde.
Ich bedanke mich im Namen aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei Dana, Herbert, Manuel und den Instruktoren für die perfekt organisierte Ausbildung.
Barbara Sonner
Ortsstelle Dornbirn